Praxispartner Landkreis Karlsruhe

Die Praxis braucht mehr Wissenschaft – und die Wissenschaft braucht mehr Praxis.

Für realitätsnahe Wissenschaft ist der Kontakt zur Praxis ein wichtiger Grundsatz. Der Austausch mit erfahrenen Forstleuten ermöglicht transdisziplinäre Forschung und das Erproben von Lösungen direkt im Wald. Als Partner für das Waldlabor Oberrhein bietet der Landkreis Karlsruhe Unterstützung und Beratung.

Über den Landkreis Karlsruhe

Der Landkreis Karlsruhe liegt im Nordwesten Baden-Württembergs zwischen Rastatt und Heidelberg. Über ein Drittel der 1.000 km² großen Fläche ist mit Wald bedeckt. Dieser besteht mit 75% zum Großteil aus Laubholz.

Die gesamte westliche Hälfte des Landkreises erstreckt sich im oberrheinischen Tiefland, hier befinden sich die Hardtwälder. Auf den armen Sandböden wachsen vor allem Kiefern und Buchen. Diese Standorte sind am stärksten durch klimabedingte Schäden betroffen.

Mit einer Jahrestemperatur von durchschnittlich 10,5 bis 11,5 Grad zählt Karlsruhe zu den heißesten Städten Deutschlands. In Prognosen zur Temperaturentwicklung bis zum Jahr 2100 nähert sich die Oberrheinregion einem mediterranen Klima mit einer Jahrestemperatur von 14 Grad an. Die geographische Lage zwischen Schwarzwald und den Vogesen lässt das Gebiet um Karlsruhe schneller erhitzen als andere Regionen. Große Regenmassen werden teilweise von den umliegenden Bergen abgehalten.

Erhebungen der “Arbeitsgruppe Hardtwald“, in der sich die örtlichen Forstinstitutionen zum Erhalt der Hardtwälder zusammengeschlossen haben, zeigen, dass in vielen Waldgebieten bereits über die Hälfte aller Bäume Schäden aufweisen.

Primäre Ursache für diese Schäden sind die steigenden Temperaturen, langanhaltende Hitzeperioden mit über 35°C und Wassermangel, der vor allem im Sommer auftritt. Zusätzlich erhöhen milde Winter die Überlebenschancen von Schadorganismen, welche die geschwächten Bäume angreifen.

Angesichts der steigenden Temperaturen und veränderten Niederschlagsmuster in der Region ist der Landkreis Karlsruhe besonders gefordert Anpassungsstrategien zu entwickeln. Hierbei können Forschungsergebnisse aus dem WaldlabOR helfen, um effektive Maßnahmen zum Schutz der Wälder und zur Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels zu entwickeln. Die Oberrheinebene zählt als Modellregion für die Klimawandelforschung. Hier werden Prozesse untersucht, die in einigen Jahren auch in anderen Teilen Deutschlands auftreten können.